Fotografieren der Milchstraße
In unseren Gefilden erscheint die Milchstraße zur Zeit nicht besonders groß, so dass man bereits mit einem Weitwinkelobjektiv von 28mm (KB-äquivalent) starten kann. Die beste Zeit ist dann, wenn der Mond günstig steht, dh. wenig stört.

Deswegen anbei zwei Sternenhimmel-Simulationen von www.STELLARIUM.org, die die attraktivsten Blickrichtungen dieser Woche vom Rheigau aus zeigen.
Das obige Foto zeigt einen Blick Richtung Süd-West das untere Foto zeigt einen Blick Richtung Nord-Ost.

Neben einem Stativ muss vor allem die von der verwendeten Brennweite abhängige maximale Belichtungszeit beachtet werden, da es sonst zu 'Sternenspuren' kommt. Die Faustformel für die Verschlusszeit ist:
Verschlusszeit_MAX = 500 / (Brennweite x Crop) in [sec]
Die Blenden-ISO-Kombination ergibt sich aus dem Richtwert
Blende: 2,8 & ISO:3200 bei 30sec Belichtungszeit
Jede Verkürzung der maximalen Verschlußzeit (oder eine schlechtere Blendenöffnung) führt zu einer Erhöhung der notwendigen ISO-Zahl
Jede bessere Blendenzahl wie Blende: 2,8 führt zu einer Erniedrigung der notwendigen ISO-Zahl.
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammenhänge für KB-Brennweiten:

Das liest sich alles sehr komplex, aber da man das Ergebnis gleich via Kamera kontrollieren kann, kann man ein bisschen herumprobieren.
Aber nach allen Praxisberichten im Internet wird wahrscheinlich das Scharfstellen das größte Problem werden, da der Autofokus idR in den Sternen zu wenig Kontrast findet.
Die mechanische unendlch-Einstellung des Objektives entspricht idR nicht der tatsächlichen und deshalb ist manuelles Scharfstellen im Live-Modus mit Sucherlupe angesagt.
Kleiner TIPP zum Schluß:
Nur wer es auch ausprobiert, kann auch gute (Sternen-)Fotos machen!